Es war einmal eine Melodie…

… die federleicht über die Wiesen und Felder schwebte, und alle, die sie hörten, wurden froh ums Herz, lachten einander zu und umarmten sich.

Fröhlich und beschwingt gingen sie an ihre Arbeit und alles ging leichter von der Hand.

Ideen tauchten auf, die zu guten Taten inspirierten, zum Wohle aller.

Alles war gut.

Alle arbeiteten miteinander, füreinander, und unterstützten sich mit Begeisterung.

Melodie. Harmonie. Schönheit.

Die Melodie schwebte weiter über Wiesen und Felder, Dörfer und Städte.

Der Wind führte sie hierhin und dorthin.

«Wunderschön! Fantastisch! Bezaubernd!», sagten alle, die sie hörten.

Und es waren nicht nur die Ohren, die sie hörten, die Melodie erfüllte jede Zelle mit Freude, Weisheit, Humor, Wohlwollen, Mitgefühl und … Liebe.  

Liebe…

Liebe… wie zwischen Eltern und Kind.

Liebe… wie zwischen Freunden bzw. Freundinnen.

Liebe… wie zwischen zwei Liebenden.

Liebe… wie die All-Liebe, die alles umfasst.

Und alles war gut.

Und alles ist gut.

Melodie. Harmonie. Schönheit.

Freude. Weisheit. Humor.

Wohlwollen. Mitgefühl. Liebe.

All-Liebe.

Geschichte und Photos: Alexandra Waeber, Oktober 2022

 

Wie geht es dir mit dieser Geschichte?

 

«Wunderbar», sagst du und hörst, spürst die Melodie auch, und gehst freudig an die Arbeit.
Melodie. Harmonie… All-Liebe.

Oder:

«Langweilig», sagst du vielleicht, «eine stink-langweilige Geschichte! Zum Einschlafen!» Die Spannung fehlt dir, die Herausforderung, und du wendest dich lieber einem Krimi oder den täglichen Nachrichten zu.

Oder:

«Da ist etwas faul an der Geschichte», sagst du misstrauisch, «da kommt sicher der Hammer noch», denn das Leben hat dich vorsichtig gemacht, und du möchtest um jeden Preis vermeiden, als naiv dazustehen.

Oder:

«Zu kitschig», sagst du abgeklärt, «seien wir doch realistisch, die Welt ist nicht so! Harmonie und All-Liebe gibt es nur im Märchen», und du wendest dich wieder der Realität zu und überlässt die Geschichte von der Melodie den Kindern und Träumern.

Oder:

«Kann das wahr sein?», fragst du unsicher und zweifelnd und fragst die anderen, die es doch besser wissen, weil sie gebildeter sind und mehr in der Welt herumkommen als du. Und diese halten nicht mit ihrer Meinung zurück, denn sie meinen wirklich, es besser zu wissen. Sie informieren dich, dass die Geschichte natürlich nicht wahr sein kann, weil… Und sie überhäufen dich mit Argumenten und Facts, so dass dir der Kopf schwirrt und du traurig davon gehst. Jede Hoffnung im Keim erstickt.

 

Es war einmal eine Melodie…

… die federleicht über die Wiesen und Felder schwebte, und alle, die sie hörten, wurden froh ums Herz, lachten einander zu und umarmten sich…

 

Ich «oute» mich, ich zähle mich zur ersten Kategorie, ich höre und fühle die Melodie und sage «Wunderbar»…
… und gehe das Risiko ein, als naiv, unrealistisch und Träumerin zu gelten.

 

Hörst und spürst du sie auch, die Melodie?

Dann wären wir schon zu zweit…

Und du auch!

Und du! … und du! … und du!

So viele! So schön!